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Neuroscience und Stillen

Empathie und Wohlwollen entwickeln das Gehirn von Kindern, erklärt die Kinderärztin Catherine Gueguen. Die affektive Neurowissenschaft ermöglicht es uns, die Funktionsweise des kindlichen Gehirns besser zu verstehen und unsere Haltung als Eltern anzupassen.
 

  • Jede emotionale Erfahrung verändert das affektive wie auch das intellektuelle Gehirn tiefgreifend.
  • Das Gehirn von Kleinkindern ist unreif und ihr präfrontaler Cortex kann Emotionen nicht verarbeiten. Wenn Eltern also nicht auf die Schreie und Tränen eines Kindes reagieren, werden Stressmoleküle ausgeschüttet: Cortisol.
  • In zu hoher Konzentration wirkt dieses Cortisol zerstörerisch auf die Neuronen.


Umgekehrt lassen Umarmungen, Sanftheit, Haut-zu-Haut-Kontakt und ruhige, besänftigende Worte das Gehirn reifen, insbesondere den präfrontalen Cortex und den Hippocampus. Letzterer ist stark am Lernen und Erinnern beteiligt.

In Frankreich wird der Schwerpunkt auf die kognitiven Neurowissenschaften, das intellektuelle Lernen, gelegt.

Die affektive Neurowissenschaft erforscht jedoch das weite Feld unserer emotionalen Kompetenzen und berührt unser tiefstes Wesen, das unsere gesamte Person artikuliert. Die affektive Dimension ist grundlegend für unseren Aufbau. Das Stillen ermöglicht es, diese affektiven Kompetenzen beim Baby (und bei der Mutter) durch wohlwollendes Zuhören und aufmerksamen Austausch - Blicke, Berührungen, Körperhaltung usw. - zu entwickeln.

Ausserdem ist das Oxytocin, das Hormon das Stress abbaut und Einfühlungsvermögen entwickelt, für beide, Mutter und Baby, von Vorteil. Beim Stillen wird viel Oxytocin ausgeschüttet, es ist von Vorteil für die Mutter und gelangt auch über die Muttermilch zum Kind.

Weitere Informationen :

http://anti-deprime.com/2015/11/20/empathie-et-bienveillance-developpent-le-cerveau-des-enfants/