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Politik - wo ist der Platz der Mutter?

Nein, das Foto zeigt nicht Lea Steinle und ihren Sohn. Das Bild zeigt Larissa Waters im Australischen Parlament, stillend.

 

Der Vorfall im Kantonsrat Basel Stadt wirft verschiedene Fragen auf die aktuell sind und es verdienen, dass man sich tiefgehend damit befasst. Denn, auch wenn es nicht konkret um « Stillen im Ratssaal » ging, so ging es doch im weitesten Sinn um Mutterschaft und ums « Stillen ».

 

Denn das « Stillen » nicht nur eine zeitlich begrenzte « Geste », sondern ein « Zustand » . Die Zeitung « Der Blick » hat mit dieser Zweideutigkeit gespielt (stillende Mutter aus dem Saal gewiesen).

 

In der Tat, Lea Steinle ist eine « stillende Mutter » denn im Gegensatz zu Müttern die ihr Kind mit der Flasche füttern und ersetzbar sind, ist eine stillende Mutter nicht unabhängig vom Kind, im Gegenteil.

Eine stillende Mutter ist auf den Rhythmus ihres Kindes eingetunt. Mutter und Kind sind physiologisch, immunologisch und neurologisch eine Dyade.

 

Zudem geht es darum, das Kontinuum der Mutterschaft (Schwangerschaft - Geburt - Stillen) zu schützen. Und es zu ermöglichen, dass Mutterschaft mit dem Beruf (Arbeit, politisches Mandat, Vereinstätigkeit etc.) vereinbar ist.

 

Es geht also um grundlegende Fragen:

 

- Wo ist der Platz des gestillten und daher auf die Mutter eingestimmten und angewiesenen Kindes ?

- Wie wird die Dyade Mutter-Kind wahrgenommen von der Gesellschaft, sozusagen in der « Aussenwelt » ?

- Was sind die Bedürfnisse des Kindes (Sicherheit, attachment, Körpernähe mit der Mutter,..)

- Wie werden diese Grundbedürfnisse respektiert und gedeckt in der Schweiz?

- Wieviel Wertschätzung bringen wir als Gesellschaft der Frau als Mutter entgegen?

- Wie können wir einen Schritt weiter gehen und erlauben dass jede Mutter in einem Rats-Saal stillen darf so wie Larissa Waters im Australischen Parlament ?

 

Der WBTi Swiss Bericht wird gerade solche Fragen aufwerfen und einem weiten Publikum bekannt machen.